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LMG verschenkt kostbares Album an Lippisches Landesmuseum

Kostbares Album von Ludwig Menke als Geschenk für das Museum, anlässlich des 70-jährigen Bestehens der LMG. 

Die Lippische Museumsgesellschaft (LMG) feierte 2017 ihr 70-jähriges Bestehen. Dies nahm der Vorstand der LMG zum Anlass, dem Lippischen Landesmuseum (LLM) ein besonderes Geschenk zu übergeben. „Es ist uns eine besondere Freude“, so der 1. Vorsitzender der LMG Andreas Trotz bei der Übergabe an Museumsdirektor Dr. Michael Zelle, „mit diesem kostbaren Album des hiesigen Künstlers Ludwig Menke das Museum zu unterstützen.“ Dieser besondere Schatz besteht aus 21 Aquarellen auf gekalktem Papier. Es zeigt einzigartige Motiven aus Detmold und Umgebung, vor allem aus dem Teutoburger Wald. Die Ansichten u. a. des Neuen Palais, der Oberen Mühle, der Berlebecker Heide u. v. m. sollen nun unter Glas in monatlichem Wechsel im Museum ausgestellt werden.

Die Werke Ludwig Menkes spiegeln in besonderer Weise die Akribie und Naturverbundenheit des Künstlers wider. Mit sehr viel Liebe zum Detail hielt Menke Naturszenen und Ansichten der Region fest, sodass die markanten Motive schnell wiedererkannt werden. Gerne verfällt der Heimatverbundene in den Vergleich zu heute und sinnt, was in der Zwischenzeit alles geschah. 

Zum Leben des Detmolder Künstler Ludwig Menke (1822-1882) Schon im Alter von zwölf Jahren hatte Ludwig Menke den Entschluss gefasst, Maler zu werden. So führte sein Weg 1841 bis 1842 nach Hannover an das Polytechnikum. Er studierte dort die zeichnenden Künste, Baukunst, Mathematik und „das auf das Zeichnen sich beziehende Wissenschaft“ (1). Er kehrte jedoch wenige Jahre später ins Lipperland zurück, um als Lehrer den Zeichenunterricht zunächst an den Realklassen des Gymnasiums zu gestalten, später dann in der neu gegründeten Gewerbeschule zu Detmold. Menke engagierte sich sehr in seinem Beruf, da er auch seinen Schülern gern die Zeichenleidenschaft näher bringen wollte. Der freundliche und lebensbejahende Künstler entwickelte neue Lehrmittel: So fertigte er für den Unterricht in mühevoller Arbeit hunderte von sogenannten Vorlageblättern an. Diesen Teil der wertvollen Sammlung hat der folgende Direktor der Gewerbeschule vernichtet, weil er eine andere Unterrichtsmethode bevorzugte. Ludwig Menke wurde auch nicht müde, sich in seiner Freizeit an der Kunstakademie in Karlsruhe fortzubilden. Er eignete sich eine bunte Palette an Darstellungsmitteln an und beherrschte neben der Öl- und Aquarelltechnik auch die Arbeit in Bleistift, Kreide, Tusche und auch meisterlich die Gestaltungskraft der Lithografie. Seine Arbeiten stellte er nicht nur in der lippischen Region aus, Ludwig Menke präsentierte seine Werke auch in Hannover und Bremen.

Viele Werke Menkes wurden im Laufe der Zeit sinnlos vernichtet, andere tauchten bei verschiedenen Gelegenheiten erfreulicherweise wieder auf. Der Nachlass des Künstlers Ludwig Menke wird u.a. auch im Lippischen Landesmuseum in Detmold verwaltet. Das Lippische Landesmuseum ist bereits im Besitz von Ölgemälden, einzelnen Blättern und Skizzenbüchern, einem Teil des traurigen Restes eines durch Zerstörungseifer vernichteten Kunstschatzes. Das nun von der Lippischen Museumgesellschaft übergebene Album ist eine großartige Ergänzung zum Bestand des Lippischen Landesmuseums, welches bisher noch keins dieser sehr seltenen vollständigen Alben in Besitz hatte. Die Ausstellung dieses großartigen Albums wird hoffentlich dazu beitragen, Leben und Werk von Ludwig Menke endlich angemessen zu würdigen. (sbk)

1 Arnold Ebert: Zum 100. Todestag Ludwig Menkes, Kunstschätze, die verloren gingen. In: HEIMATLAND LIPPE 1982, S. 290